Severin Renoldner, Leiter des Sozialreferats der Diözese Linz, hat uns einen Kommentar zum Thema „ungültig abstimmen“ zur Verfügung gestellt. Im diesem Blog gibt es bereits ein Video und einen längeren inhaltlichen Beitrag von ihm, in dem seine Position gegen die Wehrpflicht ausführlicher erläutert ist.
Ungültige Stimmen werden in der Regel nicht gezählt.
(D.h. sie werden statistisch erhoben, aber vergesssen). Meine Erfahrung ist, dass es – vor vielen Abstimmungen – eine Illusion ist zu glauben, durch Enthaltung einen besonderen moralischen Effekt zu erzielen.
Wer weiß schon, dass SPÖ+ÖVP bei der letzten NR-Wahl zusammen nur knapp über 33 % gekommen sind (an absoluten Stimmen von allen Wahlberechtigten). DE FACTO HABEN SIE OPTISCH 55%!
So wird es auch hier sein: wer eine Stimme Mehrheit hat, wird sich als Sieger fühlen und bestärkt sehen. D.h. das jetzige Heer wird unreformiert bleiben, falls es erwartungsgemäß ausgeht.
Ich stimme sicher gegen die Wehrpflicht – alle 18jährigen mit der Waffe auszubilden ist entsetzlich. Ein Berufsheer haben wir auch so schon. Man kann in der Demokratie nicht immer dritte und vierte Alternativen diktieren und muss sich auch zwischen – schlechten – Zweier-Alternativen entscheiden.