Höchste Zeit für die männliche Emanzipation

Demokratie

Ein Beitrag von Ingo Bieringer, erschienen im Männermagazin Ypsilon der Katholischen Männerbewegung Österreich. In der gleichen Ausgabe ist auch der Beitrag Ohne Bereitschaft zu dienen und zur Ordnung gibt es keine persönliche Entwicklung erschienen.

Warum soll ein Mann männlicher sein, wenn er Gehorsam gelernt und Gefühle abgespalten hat? Wozu soll es einer militärischen Ausbildung bedürfen, um zum Mann zu werden? Das damit verbundene Grundverständnis von Erziehung und Männlichkeit ist mir unheimlich.

Mein Sohn wird bald 16 und beobachtet mich genau: wie ich über Männer, über Frauen, über mich selbst, über Andersdenkende spreche, welchen Stellenwert ich Arbeit, Politik und und und … einräume. Er ist in einem Alter, in dem er sich, mich und die Welt prüft – und dabei seine Identität entwickelt. In einem Jahr wird er beim Bundesheer nach militärischen Maßstäben gemustert. Würde er sich dort zum Mann entwickeln? Eine rhetorische Frage. Mein Sohn wird sich immer wieder zum Mann entwickeln, und die ihn dabei maßgeblich begleitenden Personen und Institutionen werden jedenfalls andere sein als das Heer (auch wenn er Grundwehrdiener werden sollte). Bleiben aber grundsätzliche Fragen.

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