Herr, mach mich zu einem Werkzeug Deines Friedens (Franz von Assisi)

Assisi

Frieden kann letztlich nur mit Gott gelingen – das glauben Christinnen und Christen.

Der heilige Franz von Assisi hat das vor vielen Jahrhunderten so in einem Gebet formuliert:

Herr, mach mich zu einem Werkzeug Deines Friedens,
dass ich liebe, wo man hasst;
dass ich verzeihe, wo man beleidigt;
dass ich verbinde, wo Streit ist;
dass ich die Wahrheit sage, wo Irrtum ist;
dass ich Glauben bringe, wo Zweifel droht;
dass ich Hoffnung wecke, wo Verzweiflung quält;
dass ich Licht entzünde, wo Finsternis regiert;
dass ich Freude bringe, wo der Kummer wohnt.
Herr, lass mich trachten,
nicht, dass ich getröstet werde, sondern dass ich tröste;
nicht, dass ich verstanden werde, sondern dass ich verstehe;
nicht, dass ich geliebt werde, sondern dass ich liebe.
Denn wer sich hingibt, der empfängt;
wer sich selbst vergisst, der findet;
wer verzeiht, dem wird verziehen;
und wer stirbt, der erwacht zum ewigen Leben.

Mit diesen Worten wünschen wir seitens des Redaktionsteams des Blogs „Zur Volksbefragung“ und der Katholischen Aktion Oberösterreich heute am 20. Jänner gute Entscheidungen!

Foto: San Francesco in Assisi. 

Solidar-Werkstatt Österreich: Nein zum Berufsheer – Ja zur Neutralität!

Solidarwerkstatt

Die Solidar-Werkstatt Österreich hat ein Positionspapier zu Neutralität, Allgemeine Wehrpflicht und Soziale Verteidigung formuliert. Die Solidar-Werkstatt ist eine antimilitaristische Initiative, die sich besonders für die österreichische Neutralität und die Nicht-Teilnahme an Kampfeinsätzen stark macht.

Auf der Website des Vereins findet sich ein vertiefendes Dossier zum Thema. Gemeinsam mit den GewerkschafterInnen gegen Atomenergie und Krieg wird auf einer Facebook-Seite zur Diskussion eingeladen. Am 9. Jänner findet in Linz eine Diskussionsveranstaltung statt.

Positionspapier zu Neutralität, Allgemeine Wehrpflicht und Soziale Verteidigung

1. Die Abschaffung der Allgemeinen Wehrpflicht ist kein Schritt zu mehr Frieden. Sie dient dem Aufbau einer Berufsarmee, die für globale Interventionseinsätze im EU-Rahmen jederzeit abrufbereit sind. Die Beteiligung von „Profitruppen“ im Rahmen dieser Einsätze:

  • steht in klarem Widerspruch zu den völkerrechtlichen Verpflichtungen eines immerwährend neutralen Staates, auf den Einsatz militärischer Gewalt bei der Verfolgung seiner politischen, wirtschaftlichen und militärischen Interessen zu verzichten.
  • bildet eine Bedrohung für alle Menschen, die bei der Entfaltung ihrer sozialen und politischen Rechte in Widerspruch zum globalen Herrschaftssystem im Allgemeinen und den Interessen der EU-Monopolkonzerne im Besonderen geraten.
  • gefährdet damit die Sicherheit der Menschen in Österreich.

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Veranstaltungen zur Volksbefragung in Pfarren

Markus PühringerIn drei Pfarren in Oberösterreich gibt es Veranstaltungen zur Volksbefragung. Referent ist Markus Pühringer, Vorstandsmitglied von Pax Christi Oberösterreich.

Vortrag „über Sinn und Unsinn der Wehrpflicht aus friedenspolitischer Perspektive“ [Flyer]
Termin: Mittwoch, 9.Jänner 2013, 20.00Uhr
Ort: Pfarrheim Niederkappel, Hauptstraße 5, 4133 Niederkappel

Vortrag: „Wehrpflicht : Ja, Nein oder ganz anders? Österreich vor der Volksbefragung am 20. Jänner 2013“
Termin: Montag, 14. Jänner 2013, 19.30 Uhr
Ort: Pfarrsaal Guter Hirte, Neue Heimat, Am Steinbühel 31, 4030 Linz

Vortrag und Diskussion „Wehrpflicht: Ja, Nein oder ganz anders?“
Termin: Dienstag, 15. Jänner 2013, 19.30 Uhr
Ort: Pfarrheim St. Markus, Gründbergstr. 2, 4040 Linz

Soll der Zivildienst die Wehrpflicht retten?

Kriegerdenkmal 1879/1905

Ein Beitrag von Severin Renoldner aus der Zeitschrift “Information-Diskussion 11/2012″ der Katholischen ArbeitnehmerInnenbewegung OÖ.

Die allgemeine Wehrpflicht entstammt der Nationalstaatsidee des 19. Jahrhunderts und geht davon aus, dass die wehrfähigen Männer einer Nation als der „starke Teil des Volkskörpers“ das ganze Volk und Land gegen Feinde zu verteidigen haben.

Der Begriff „Verteidigung“ wurde in der Geschichte der Wehrpflicht sehr weit ausgedehnt – so weit etwa, dass die aufgrund allgemeiner Wehrpflicht geschaffene „Deutsche Wehrmacht“ des NS-Staates „Lebensraum für das deutsche Volk“ in Russland, Polen und anderswo zu erkämpfen suchte, was mit dem klassischen Verteidigungskrieg nichts zu tun hat.

Weniger Gewalt?

Es gibt keine historischen Belege dafür, dass Armeen mit allgemeiner Wehrpflicht „nur defensiv“ gekämpft hätten, in der Anwendung ihrer Gewalt „humanitärer“ gewesen wären oder insgesamt zurückhaltender gegenüber dem „Feind“ oder gegenüber Zivilpersonen agiert hätten.

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Podiumsdiskussion zur Volksbefragung in Linz

Diskussion

Ein Termin zum Vormerken für alle, die auch mal „Face to Face“ über die anstehende Volksabstimmung diskutieren möchten:

Podiumsdiskussion: „Friedens- und sicherheitspolitische Zukunft Österreichs – Neutralität oder EU-Armee? Wehrpflicht oder Berufsheer?“

mit

  • Barbara Blaha (eh. ÖH-Vorsitzende, Sachbuchautorin)
  • Herbert Tumpl (AK-Präsident)
  • Obst. Dr. Erwin Seeauer (Präsident der Offiziersgesellschaft in Salzburg)
  • Boris Lechthaler (Solidar-Werkstatt Österreich)

Moderation: Andrea Mayer-Edoloeyi.
Veranstalterin: Solidarwerkstatt Österreich.
Datum: Mittwoch, 9. Januar 2013, 19:00 Uhr.
Ort: Jugendzentrum Stuwe, Steingasse 5, 4020 Linz.

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Warum wir kein Heer brauchen, wenn wir Frieden wollen …

Nie wieder Krieg!

Ein Beitrag von Pete Hämmerle, Internationaler Versöhnungsbund, Erstunterzeichner der Bürgerinitiative für die Abschaffung des Bundesheeres und eine aktive Friedenspolitik

Aufgrund der anstehenden Volksbefragung am 20. Jänner 2013 ist seit längerer Zeit wieder einmal eine öffentliche Diskussion über das Bundesheer in Österreich im Gange. Allerdings wird sie bisher aufgrund parteipolitischer Vorgaben und Interessen großteils über zwei mögliche Organisationsformen einer Heeresstruktur geführt, ohne die grundlegende Frage nach dem Sinn eines österreichischen Bundesheeres überhaupt anzusprechen.

Ich möchte zunächst ein paar historische Anmerkungen dazu machen, dass die Existenz einer Armee in Österreich nicht immer als selbstverständlich angesehen wurde. Insbesondere nach den Erfahrungen des Ersten wie des Zweiten Weltkriegs gab es in der Bevölkerung die starke Grundstimmung „Nie wieder Krieg!“, und zehn Jahre lang, von 1945 – 55, wenn auch nicht freiwillig, auch kein österreichisches Bundesheer. Sowohl im Umkreis der 68er Jahre wie nach dem Ende des Kalten Krieges wurden Initiativen zur Abschaffung des Bundesheeres gestartet, die zwar formell nie in einen politischen Entscheidungsprozess mündeten, aber dennoch jeweils Auswirkungen auf die Politik hatten (v.a. die Einführung des Zivildienstes und diverse Reformen bzw. Verkürzungen des Wehrdienstes). Dazu kamen in den 1970er Jahren auch Ansätze einer aktiven Friedenspolitik im Sinne einer österreichischen Neutralitätspolitik, die vermehrt auf das Konzept einer umfassenden Sicherheit und eine Vermittlungsrolle Österreichs in internationalen Konflikte setzte.

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Positionen der Katholischen Jugend Oberösterreich (kj oö) zur Volksbefragung Wehrpflicht

KJ Statement von Dipl. Päd. Manfred Hofmann, Katholische Jugend Oberösterreich, bei der Pressekonferenz des OÖ. Journalistenforums am 4. 12. 2012.

Die kj oö begrüßt grundsätzlich die Abhaltung einer Volksbefragung zur Abschaffung der Wehrpflicht, da sie seit vielen Jahren genau diese Forderung erhebt. Die kj oö nimmt in der laufenden Diskussion die Anliegen der jungen Menschen selbst in den Blick und ergreift Partei für die Jugendlichen.
Leider ist die Fragestellung zur Volksbefragung völlig unzureichend, da sie mehrere Themenkomplexe miteinander vermischt (Wehrsystem, Sozialsystem, Katastrophenschutz) und nur zwei Doppeloptionen zu wählen sind, wo es noch weitere sinnvollere Alternativen gäbe.

Aus diesem Grund wird die kj oö keine Abstimmungsempfehlung abgeben, jede mündige BürgerIn möge sich ein Urteil bilden und nach eigenem Gewissen entscheiden. Wir rufen dazu auf, an der Volksbefragung teilzunehmen, weil sie ein wichtiges demokratisches Mittel ist, das erstmals bundesweit eingesetzt wird.

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Was sagt die katholische Kirche offiziell zum Militär?

Diese Frage lässt sich so eindeutig nicht beantworten. Die unterschiedlichen Stellungnahmen hier im Blog zeigen schon eine Bandbreite der Positionen auf. Es gibt sicherlich weitere, die wir hier sukzessive ergänzen werden.

Bedenkenswert ist jedenfalls, dass solche Einschätzungen immer zeitbedingt sind und sich auch die Bibel nur im jeweiligen Kontext lesen lässt. Letztlich ist es wohl eine persönliche Gewissensentscheidung, wie eine Christin, ein Christ mit der aktuell anstehenden Volksbefragung umgeht und mit welcher Entscheidung, sie/er am ehesten die Botschaft des Evangeliums der Menschenfreundlichkeit Gottes verwirklicht sieht.

Severin Renoldner hat in seinem Referat auf die KA-Konferenz am 30. November 2012 zwei interessante Hinweise auf die Position der Kirche gegeben:

Im Sozialwort des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich aus dem Jahr 2003 heisst es in Kapitel 6:
Die Kirchen fordern die Bundesregierung auf, den Einsatz für die zivile Versöhnungsarbeit zu verstärken. Der Friedensdienst soll als Projekt gemeinsam mit den Kirchen und anderen Nicht-Regierungsorganisationen entwickelt und international zur Verfügung gestellt werden.“ (Nr. 257)
Sie „fordern die Regierungen in Österreich, in der EU und weltweit auf, die Ausgaben für Rüstungsprojekte drastisch zu reduzieren.“ (Nr. 258)

Benedikt XV.Papst Benedikt XV., der auch als „Friedenspapst“ bezeichnet wird, schreib im Jahr 1917, mitten im 1. Weltkrieg, an den englischen Premier:
Der obligatorische Militärdienst ist seit mehr als einem Jahrhundert die wahre Ursache unzähliger Übel gewesen; seine gleichzeitige und gegenseitige Aufhebung wird das wirkliche Heilmittel sein.

„Wir wollen damit einen ‚dritten Weg‘ aufzeigen“ – BürgerInneninitiative zur Bundesheerabschaffung

Parlaments-Homepage

Der Internationale Versöhnungsbund und die ARGE für Wehrdienstverweigerung, Gewaltfreiheit und Flüchtlingsbetreuung sammeln derzeit Unterschriften für eine BürgerInnenintiative an den Nationalrat.

Im Text für die Volksbefragung im Jänner 2013 ist nur die Alternative „Berufsheer oder Wehrpflicht“ vorgesehen. Mit dieser Petition wollen wir allen ÖsterreicherInnen die Möglichkeit geben, ihre Stimme für ein alternatives Konzept einer aktiven, gewaltfreien Friedenspolitik ohne Heer hörbar zu machen.
Wir wollen damit einen „dritten Weg“ aufzeigen, der in der parteipolitischen Diskussion nicht vorkommt, und die Frage, ob wir in Österreich überhaupt ein Bundesheer brauchen, in die öffentliche Diskussion einbringen.

Die Initiative kann direkt auf der Homepage des Parlaments unterstützt werden. Sie orientiert sich an der Stellungnahme Für eine aktive, gewaltfreie Friedenspolitik ohne Heer (PDF), die auch von den Österreichischen Friedensdiensten und der Überparteilichen Plattform gegen Atomgefahren & Zukunftswerkstatt Energie unterstützt wird.

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Katholische Jugend Österreich stärkt Freiwilligendienste

Im Mai 2011 wurde von der Bundeskonferenz der Katholischen Jugend Österreich das Positionspapier „Jugendfreiwilligendienste stärken“ verabschiedet. Sie spricht sich für eine Entmilitarisierung unserer Gesellschaft aus. Aus dem Papier geht auch hervor, dass eine Differenzierung rund um die Themen „Wehrpflicht“ und „Zivildienst“ nögig ist. Diese beiden Bereiche sind inhaltlich völlig verschieden, auch wenn der Zivildienst aus der Geschichte heraus mit dem Wehrdienst verknüpft ist. Der Erhalt unseres Sozialsystems durch Zivildiener, darf nicht als Argument für die Weiterführung der Allgemeinen Wehrpflicht gelten.

Die KJÖ spricht sich dafür aus, gesellschaftlich sinnvolle, wichtige und notwendige Dienste nach dem Prinzip der Freiwilligkeit zu organisieren, sei es im Bereich des Sozialen, der Umwelt oder der nichtmilitärischen Friedensarbeit.

Positionspapier der KJ Österreich zum Thema Freiwilligendienste(PDF)

Foto: Projekt 406 „Ein Garten wird wieder bunt“ bei 72 Stunden ohne Kompromiss