„Zivildienst genügt nicht als Begründung für Wehrpflicht“ – Bischofsvikar Werner Freistetter

Im Interview mit der Linzer Kirchenzeitung kritisiert Bischofsvikar Dr. Werner Freistetter das Fehlen einer Debatte über die militärische Landesverteidigung. Er leitet das „Institut für Religion und Frieden“ des Militärordinariates.

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Ohne Bereitschaft zu dienen und zur Ordnung gibt es keine persönliche Entwicklung

Ein Beitrag von Anton Faber, erschienen im Männermagazin Ypsilon der Katholischen Männerbewegung Österreich. In der gleichen Ausgabe ist auch der Beitrag Höchste Zeit für die männliche Emanzipation erschienen.

Eigenverantwortung, Bereitschaft zur Ordnung, zum Verzicht auf selbst bestimmte Zeit, die Notwendigkeit, seine Freiheit für andere einzusetzen, lernen viele junge Menschen erst in dieser Zeit kennen.

RespektDer Pflichtdienst ist ein Beitrag zur Entwicklung der eigenen Ernsthaftigkeit. Ich bin überzeugt, dass Österreich ohne Wehrpflicht und Zivildienst ärmer und sozial kälter werden würde. Pflichtdienst heißt Wechsel vom Empfänger in der Gesellschaft zum Geber für die Gesellschaft. Diese Dienste sind unverzichtbare Leistungen junger Staatsbürger und Ausgangspunkt für die Erkenntnis, diese für andere erbringen zu müssen. Dies ganz im Sinn der Forderung von Präsident John. F. Kennedy: „Frage nicht, was dein Land für dich tun kann, sondern, was du für dein Land tun kannst.“

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Was sagt die katholische Kirche offiziell zum Militär?

Diese Frage lässt sich so eindeutig nicht beantworten. Die unterschiedlichen Stellungnahmen hier im Blog zeigen schon eine Bandbreite der Positionen auf. Es gibt sicherlich weitere, die wir hier sukzessive ergänzen werden.

Bedenkenswert ist jedenfalls, dass solche Einschätzungen immer zeitbedingt sind und sich auch die Bibel nur im jeweiligen Kontext lesen lässt. Letztlich ist es wohl eine persönliche Gewissensentscheidung, wie eine Christin, ein Christ mit der aktuell anstehenden Volksbefragung umgeht und mit welcher Entscheidung, sie/er am ehesten die Botschaft des Evangeliums der Menschenfreundlichkeit Gottes verwirklicht sieht.

Severin Renoldner hat in seinem Referat auf die KA-Konferenz am 30. November 2012 zwei interessante Hinweise auf die Position der Kirche gegeben:

Im Sozialwort des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich aus dem Jahr 2003 heisst es in Kapitel 6:
Die Kirchen fordern die Bundesregierung auf, den Einsatz für die zivile Versöhnungsarbeit zu verstärken. Der Friedensdienst soll als Projekt gemeinsam mit den Kirchen und anderen Nicht-Regierungsorganisationen entwickelt und international zur Verfügung gestellt werden.“ (Nr. 257)
Sie „fordern die Regierungen in Österreich, in der EU und weltweit auf, die Ausgaben für Rüstungsprojekte drastisch zu reduzieren.“ (Nr. 258)

Benedikt XV.Papst Benedikt XV., der auch als „Friedenspapst“ bezeichnet wird, schreib im Jahr 1917, mitten im 1. Weltkrieg, an den englischen Premier:
Der obligatorische Militärdienst ist seit mehr als einem Jahrhundert die wahre Ursache unzähliger Übel gewesen; seine gleichzeitige und gegenseitige Aufhebung wird das wirkliche Heilmittel sein.