Was sagt die katholische Kirche offiziell zum Militär?

Diese Frage lässt sich so eindeutig nicht beantworten. Die unterschiedlichen Stellungnahmen hier im Blog zeigen schon eine Bandbreite der Positionen auf. Es gibt sicherlich weitere, die wir hier sukzessive ergänzen werden.

Bedenkenswert ist jedenfalls, dass solche Einschätzungen immer zeitbedingt sind und sich auch die Bibel nur im jeweiligen Kontext lesen lässt. Letztlich ist es wohl eine persönliche Gewissensentscheidung, wie eine Christin, ein Christ mit der aktuell anstehenden Volksbefragung umgeht und mit welcher Entscheidung, sie/er am ehesten die Botschaft des Evangeliums der Menschenfreundlichkeit Gottes verwirklicht sieht.

Severin Renoldner hat in seinem Referat auf die KA-Konferenz am 30. November 2012 zwei interessante Hinweise auf die Position der Kirche gegeben:

Im Sozialwort des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich aus dem Jahr 2003 heisst es in Kapitel 6:
Die Kirchen fordern die Bundesregierung auf, den Einsatz für die zivile Versöhnungsarbeit zu verstärken. Der Friedensdienst soll als Projekt gemeinsam mit den Kirchen und anderen Nicht-Regierungsorganisationen entwickelt und international zur Verfügung gestellt werden.“ (Nr. 257)
Sie „fordern die Regierungen in Österreich, in der EU und weltweit auf, die Ausgaben für Rüstungsprojekte drastisch zu reduzieren.“ (Nr. 258)

Benedikt XV.Papst Benedikt XV., der auch als „Friedenspapst“ bezeichnet wird, schreib im Jahr 1917, mitten im 1. Weltkrieg, an den englischen Premier:
Der obligatorische Militärdienst ist seit mehr als einem Jahrhundert die wahre Ursache unzähliger Übel gewesen; seine gleichzeitige und gegenseitige Aufhebung wird das wirkliche Heilmittel sein.

Ein Kommentar zu “Was sagt die katholische Kirche offiziell zum Militär?

  1. Wolfgang Koch sagt:

    Der Vertiedigungsetat sank zuletzt in den Nato-Staaten, die die Wehrpflicht ausgesetzt haben: Frankreich, Belgien, Spanien, Niederlande. In diesen Ländern wurden auch die Streitkräfte deu´tlich reduziert.

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